MEDAUSTRIA NACHRICHTEN 2021

MedAustria News von August 2021

Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfraktion mit Wirkstoff Empagliflozin behandelbar (27.8.21)
Bei einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Pumpfraktion – der häufigsten Form der Herzschwäche bei älteren Menschen – gab es bisher keine durch Evidenz gesicherte Behandlungsmöglichkeit.

Neue genetische Risikofaktoren für Osteoarthritis identifiziert (27.8.21)
Weltweit sind mehr als 300 Millionen Menschen von Osteoarthritis betroffen. Die Krankheit äußert sich durch eine zunehmende Degeneration der Knorpel auf der Gelenkoberfläche. Dies führt zu chronischen Schmerzen und Steifheit in den Gelenken und stellt eine der Hauptursachen für Behinderungen dar.

Signalweg des Gefäßsystems dient der Kommunikation mit Neuronen (26.8.21)
Lange wurde die Bildung von Neuronen (Nervenzellen) und Blutgefäßen getrennt voneinander betrachtet. Die Forschung der letzten Jahre hat jedoch gezeigt, dass es Signale gibt, die Zellen beider Systeme beeinflussen können.

Herstellung menschliches Mini-Gewebes auf der Raumstation ISS (26.8.21)
UZH Space Hub und Airbus Defense and Space bringen mit dem nächsten Versorgungsflug zur Internationalen Raumstation ISS ein Experiment ins All, mit dem die industrielle Produktion menschlichen Gewebes in Schwerelosigkeit weiter vorangetrieben werden soll.

90 Prozent der Mukoviszidose-Erkrankten kann mit Dreifachtherapie geholfen werden (26.8.21)
Ein internationales Team unter Co-Leitung der Charité Berlin hat in einer klinischen Studie gezeigt, dass PatientInnen mit Mukoviszidose und relativ seltenen krankheitsauslösenden Genveränderungen durch eine Kombination von drei bereits bekannten Wirkstoffen effektiv und sicher behandelt werden können.

Botenstoff APRIL schützt vor atherosklerotischen Herzerkrankungen (26.8.21)
Atherosklerose ist eine chronisch entzündliche Gefäßerkrankung, die ursächlich für die Entstehung von Herzinfarkten und Schlaganfällen verantwortlich und damit die weltweit häufigste Todesursache ist.

Mentoring-Programm 'Peer2Me' unterstützt junge Krebspatienten (25.8.21)
Im Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) – Hubertus Wald Tumorzentrum startet nach einer erfolgreichen Pilotphase das MentorInnenprogramm "Peer2Me". Ausgewählte MentorInnen stehen künftig jungen KrebspatientInnen als "Buddies" zur Seite, um die PatientInnen im Laufe der Erkrankung zu beraten.

Hohe Dosen von Kortikosteroiden können Nebenwirkungen bei COPD verstärken (24.8.21)
PatientInnen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) leiden unter einer dauerhaften Verengung der Atemwege, was die Atmung erschwert. Die Verengung wird durch eine Entzündung der kleinen Atemwege verursacht, die zu Schleimproduktion führt und das Lungengewebe zerstört.

Viren hinterlassen ihre Spuren lange nach einer Infektion (24.8.21)
Nicht immer töten Viren die befallenen Körperzellen. Forschende der Uni Basel haben in Versuchen mit Mäusen festgestellt, dass Zellen über Selbstheilungskräfte verfügen, um Viren zu eliminieren. Jedoch tragen sie langfristige Veränderungen davon.

Innovative Zelltherapie könnte neue Therapieoptionen bei Tumoren eröffnen (24.8.21)
Jährlich erkranken etwa 42.000 Österreicher an Krebs. Bösartige Tumorkörpererkrankungen stellen nach den Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache dar. Eine neue Zelltherapie könnte schwerkranken PatientInnen, die auf Standard-Therapien nicht ansprechen, neue Therapieoptionen eröffnen.

Der Einfluss des Gewebehormons PGE2 auf das Immunsystem (24.8.21)
Nicht alle Infektionen mit SARS-CoV-2 verlaufen gleich. Bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken. So spielen Alter, Geschlecht und Lebensstil offenbar eine wichtige Rolle.

Bedeutung des grammatikalischen Faktors für genetische Evolution (20.8.21)
Ein internationales Team unter der Leitung der UZH hat nun Familien verwandter Sprachen über mehr als 10.000 Jahre zurückverfolgt, indem es Daten aus Genetik, Linguistik und Musikwissenschaft mit neuartigen digitalen Methoden kombinierte.

Mutiertes Abwehrgen erhöht Infektionsrisiko bei Vogelgrippe (19.8.21)
Covid-19 hat auf eindrückliche Weise gezeigt, dass tierische Viren auf den Menschen überspringen können. Die Erregerübertragung vom Tier zum Mensch, sogenannte Zoonosen, kann oft zu schweren Erkrankungen führen und sogar globale Pandemien auslösen.

Krebspatienten profitieren von Tumorkonferenzen unterschiedlich (19.8.21)
Die beste Behandlung für Betroffene mit komplexen Krebserkrankungen zu finden – darauf zielen Tumorkonferenzen ab. ÄrztInnen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen sprechen in diesen Sitzungen über die Erkrankung – aber selten mit den Erkrankten.

Starke anti-virale Immunität der Atemwege schützt Kinder vor schweren COVID-19- Verläufen (18.8.21)
Kinder infizieren sich ebenso mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2, haben im Vergleich zu Erwachsenen aber ein sehr niedriges Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken.

Hoher Anteil zytotoxischen T-Zellen in COVID-19 PatientInnen mit mildem Verlauf (17.8.21)
Eine Studie der MedUni Innsbruck an Geweben von COVID-19 PatientInnen liefert überraschende Einsichten in den Verlauf von Corona-Infektionen. Die Daten belegen, dass hohe SARS-CoV-2-Antikörpertiter mit einem schweren Krankheitsverlauf verbunden sind.

Explosion von Diabetes-Typ-2 bei US-Teenagern um 600 Prozent bis 2060 (13.8.21)
In einer groß angelegten Erhebung, der SEARCH-Studie, wurde unter Federführung von Dr. PH Thaddäus Tönnies, Institut für Biometrie und Epidemiologie am Deutschen Diabetes-Zentrum, untersucht, wie viele Kinder und Jugendliche in den USA im Jahr 2060 an Diabetes erkrankt sein könnten.

Wnk-Kinasen schützen Nervenzellen vor Abbau (13.8.21)
Forschende der Uni Bonn haben in der Fruchtfliege ein bislang unbekanntes genetisches Programm identifiziert. Die beteiligten Erbanlagen steuern die Entwicklung der Nervenzellen und schützen sie zugleich vor Abbau. Sie haben sich im Laufe der Evolution über hunderte Millionen Jahren kaum verändert und existieren in vergleichbarer Form auch im Menschen.

Valneva startet klinische Phase 3-Studie für COVID-19 Impfstoffkandidaten (12.8.21)
Die börsennotierte Valneva SE, die sich auf die Entwicklung und Vermarktung von prophylaktischen Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten mit hohem medizinischen Bedarf spezialisiert hat, gab den Start einer weiteren Phase 3-Studie für seinen inaktivierten, adjuvantierten COVID-19 Impfstoffkandidaten, VLA2001, bekannt.

Buchrezension: Helden des Immunsystems (12.8.21)
Die Ernährungswissenschaftlerin Eva Fauma zeigt in ihrem neuen Buch „Helden des Immunsystems“, wie man seinen Körper mit den richtigen Nahrungsmitteln gezielt stärken und langfristig gesund erhalten kann.

Kreuzimpfung bietet höheren Schutz gegen COVID-19 bei Krankenhauspersonal (12.8.21)
Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben zwischen 11. und 31. Mai im Rahmen einer Längsschnittstudie bei 872 Mitarbeitenden des UKE die Häufigkeit spezifischer Antikörper gegenüber SARS-CoV-2, die auf eine durchgemachte Infektion hinweisen (die sogenannte Seroprävalenz), bestimmt und zusätzlich die durch Impfungen gegen COVID-19 induzierte Immunität untersucht.

Buchrezension: Natürlich gesund werden (12.8.21)
Der neue Eltern -Ratgeber "Natürlich gesund werden" - Die wichtigsten Kinderkrankheiten erkennen und mit Hausmittel, gute Medizin und wirksame Naturheilverfahren behandeln erscheint am 24. August im DK-Verlag. Die Autoren sind Prof. Walter Dorsch und Carina Frey.

Endothel der Lunge an schweren Covid-Verläufen beteiligt (11.8.21)
Bei COVID-19 ist die Immunantwort entscheidend für die Schwere der Erkrankung. Was aber genau in der Anfangsphase der Krankheit in Lunge und Blut geschieht, war bislang unklar.

Dorothee von Laer: „Mischimpfung verstärkt die Immunantwort“ (10.8.21)
Wie effizient der Organismus auf eine Kreuzimpfung aus Vektorimpfstoff und mRNA-Vakzin mit der Bildung von Antikörpern reagiert, konnte bislang kaum mit wissenschaftlichen Daten belegt werden.

Die Dosis macht das Gift beim Sonnenbaden (10.8.21)
Im Sommer helfen uns die warmen Strahlen heitern uns auf, kurbeln die körpereigene Vitamin D-Produktion an und helfen so unter anderem auch dabei, die Knochen zu stärken, da der "Sonnenstoff" zusätzliches Kalzium in unser Skelett schleusen kann.

Wiener Gesundheitsinfrastruktur hat sich in Pandemie größtenteils bewährt (10.8.21)
Am 10. August präsentierte die Wiener ÄK den Wiener Gesundheitsinfrastrukturreport 2020, in dem das Wiener Gesundheitssystem aus der Perspektive der PatientInnen sowie der Ärzteschaft beleuchtet wird.

Neue Guidelines zur Diagnose und Behandlung von Hirnmetastasen (10.8.21)
Unter Federführung von ExpertInnen der MedUni Wien haben zwei der größten internationalen onkologischen Fachgesellschaften neue klinische Guidelines zur Diagnose und Behandlung von Hirnmetastasen solider Tumoren veröffentlicht.

Anatomie-Studie der MedUni Wien: Korrekte Durchführung von Corona-Abstrichen (10.8.21)
Seit Beginn der Corona-Pandemie werden im Rahmen der COVID-Tests landesweit tausende Nasenrachenabstriche durchgeführt – weltweit Millionen. Dabei kommt es auf die korrekte Durchführung an.

Start-up weckt Hoffnung im Kampf gegen akute und chronische Lebererkrankungen (10.8.21)
Das Tübinger Start-up Unternehmen HepaRegeniX hat vor kurzem mit der klinischen Phase I Studie begonnen, um die Verträglichkeit eines neuartigen Medikamentes gegen Lebererkrankungen an gesunden Probanden zu testen.

Erster genetischer Beweis für Holocaust-Verbrechen in Ostpolen (7.8.21)
Bei Feldarbeiten im Bereich des Lagers III des Vernichtungslagers Sobibór in Polen fanden Archäologen 2013 zehn Skelette. DNA-Analysen an der MedUni in Stettin sowie am Institut für Gerichtliche Medizin der MedUni Innsbruck erbrachten starke Hinweise, dass es sich bei den Opfern um aschkenasische Juden*1 handelt und damit die erste publizierte genetische Evidenz von Holocaust-Opfern in Sobibór.

Ultraschall-Hirnstimulation bremst demenzbedingten Hirnabbau (6.8.21)
Die an der MedUni Wien unter Leitung des Neurowissenschafters Roland Beisteiner von der Uniklinik für Neurologie entwickelte transkranielle Pulsstimulation mit Ultraschall (TPS) ist ein Verfahren, das bei diversen neuropsychiatrischen Gehirnerkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson eingesetzt werden kann.

Abwasser-Monitoring als Pandemie-Frühwarnsystem (5.8.21)
Abwasser-Monitoring ( Waste-water based epidemiology, WBE) zum Nachweis von Covid-19 gewinnt zunehmend an Bedeutung. Lokale Abwasseruntersuchungen erfolgen seit dem Auftreten der Pandemie ab 2020.

Bekannte Wirkstoffe zeigen unerwartete Wirkung bei Bekämpfung von Covid-19 (4.8.21)
Am Anfang der Medikamenten-Entwicklungsteht die Suche nach einem Wirkstoff, der gezielt Schlüsselspieler krankheitsauslösender Prozesse angreift. Doch das perfekte Medikament, das nur ein Ziel im Körper ausschaltet, gibt es nicht: keine Wirkung ohne Nebenwirkung, wie auch den meisten Beipackzetteln zu entnehmen ist.

Covid-Impfung kein Freifahrtschein für chronisch Nierenerkrankte (4.8.21)
Eine aktuelle Studie [1] zeigt, dass das Impfansprechen bei nierentransplantierten, immunsupprimierten PatientInnen deutlich vermindert war: Je mehr immunsuppressive Medikamente sie einnahmen, desto schwächer war die Impfantwort.

Corona-Impfung macht genauso wenig unfruchtbar wie ein Schnupfen (4.8.21)
In Internetforen kursieren Geschichten, dass eine Bedrohung der Fruchtbarkeit durch die COVID-19-Impfung möglich sein könnte. Bettina Toth, Direktorin der Univ.-Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der MedUni Innsbruck räumt mit Impfmythen auf und hat eindeutige Antworten.

Rückläufige Kinder-Impfraten (3.8.21)
Laut aktueller Erhebungen von WHO und UNICEF haben im Jahr 2020 23 Millionen Kinder grundlegende Routineimpfungen verpasst – 3,7 Millionen Kinder mehr als 2019.

Ärztekammer Wien -Klage gegen Lifebrain Labor-Bewilligung abgewiesen (3.8.21)
Das Verwaltungsgericht Wien hat die erste der Klagen, mit denen die ÄK Wien seit Monaten gegen die Tätigkeit der Lifebrain Group als COVID-19 Labor vorgeht, als "unbegründet "abgewiesen; eine Revision gegen das schriftlich ausgefertigte Urteil des Verwaltungsgerichts ist nicht zulässig.

Atemtest statt Blutuntersuchung für richtige Therapie bei Epilepsie (3.8.21)
Luft statt Blut: Forschende der Uni Basel haben eine neue Testmethode entwickelt, um die Therapieerfolge von Epilepsie-Patienten zu messen. Davon versprechen sie sich eine präzisere Reaktionsmöglichkeit bei der Behandlung der Krankheit.

MedUni Graz forscht an alternden Zellen (3.8.21)
Forschende der MedUni Graz haben gemeinsam mit internationalen KollegInnen untersucht, welche molekularen Vorgänge im Körper für die Regulation des FOXO4-Tumorsuppressors verantwortlich sind und somit dafür sorgen, ob sich Zellen vermehren oder absterben, was bei alterungsbedingten Erkrankungen eine zentrale Rolle spielt.

Immunsuppressive Therapien können gute Immunantworten auf Corona-Impfung entwickeln (3.8.21)
PatientInnen mit einem abgeschwächten Immunsystem durch immunsuppressive Therapien können durchaus gute Immunantworten auf eine Corona-Impfung entwickeln. Für jene PatientInnen, die keine Antikörper bilden, kann eine dritte Impfdosis notwendig sein.

Menschen haben einen Knick in der Optik (2.8.21)
Wenn wir ein Objekt fixieren, kommt sein Bild nicht an der Stelle der Netzhaut zu liegen, an der die Zellen am dichtesten sind. Stattdessen ist seine Position etwas in Richtung Nase und nach oben verschoben.

Keine Wirksamkeit von Ivermectin gegen Covid-19 (2.8.21)
Das Antiparasitenmittel Ivermectin wird als mögliches Medikament gegen COVID-19 diskutiert. Die Faktencheck-Plattform Medizin Transparent (Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation) bewertet das Medikament allerdings als möglicherweise nicht wirksam gegen das Virus.

Einer Gruppe finanziell zu schaden ist einfacher als einer Einzelperson (2.8.21)
In den letzten Jahren hat das Vertrauen der Öffentlichkeit in Finanzinstitute, Behörden und Firmenchefs gelitten. Viele Menschen sind der Meinung, dass hochrangige Wirtschaftsakteure nahezu alles tun, um Gewinne zu erzielen, selbst wenn sie damit andere schädigen.

Verdopplung der Kaiserschnittrate innerhalb von 20 Jahren (2.8.21)
In Deutschland kommen immer mehr Kinder per Kaiserschnitt zur Welt. Dabei ist diese Art der Geburt in vielen Fällen medizinisch nicht unbedingt notwendig. Selbst wenn eine Schwangere Zwillinge erwartet oder das Ungeborene in der Beckenendlage liegt, heißt das nicht automatisch, dass sie nur durch einen Kaiserschnitt entbinden kann.