MEDAUSTRIA NACHRICHTEN 2004

MedAustria News von Jänner 2004

Transabdominale Sonographie als Screeningverfahren bei lumbalem Bandscheibenprolaps (30.1.04)
Trotz methodischer Einschränkungen ist die Sonographie ein wichtiges diagnostisches Instrument vor Durchführung einer MRT

Barium-Schluckakt und Endoskopie ohne hohe Aussagekraft bei Refluxösophagitis (30.1.04)
Endoskopisch durchgeführte Biopsie ist die Methode der Wahl

Schluckstörungen erhöhen Pneumonierisiko (30.1.04)
Die Aspirationspneumonie ist die häufigste Pneumonieform in der Klinik mit Mortalitätsraten zwischen 20% und 62%.

Deutliche Steigerung des Herzinsuffizienz-Risikos bei mäßiger Adipositas (29.1.04)
Extreme Fettsucht konnte bereits in vorausgegangenen Studien als Risikofaktor der Entwicklung einer Herzinsuffizienz ausgemacht werden – eine aktuelle Studie im NEJM beschreibt nun auch für Personen mit milder bis mäßiger Adipositas ein deutlich gesteigertes HI-Risiko.

Skelettaler Nutzen von Statinen bleibt unklar (29.1.04)
Eine neue Überprüfung und Meta-Analyse früherer Studien hat widersprüchliche Ergebnisse hinsichtlich der Frakturen verhindernden Wirkung einer Statintherapie ergeben.

Todesfälle bei Therapie mit Leflunomid (29.1.04)
In Japan sind fünf Patienten nach Einnahme des Arthritis-Medikaments Arava® (Leflunomid) gestorben.

Hohe Effektivität von Fosamprenavir bei Therapie-naiven mit fortgeschrittener HIV-Infektion (28.1.04)
Der neue Protease-Hemmer Fosamprenavir (GW433908), die Kalzium-Phosphat-Ester-Vorstufe von Amprenavir, erwies sich laut einer in der Jänner-Ausgabe des Journal of AIDS publizierten Studie, erneut als sicher und effektiv.

Indikation eines Nieren-Monitorings bei HIV-Positiven mit Leukozyturie unter Indinavir (28.1.04)
Aufgrund der renalen Nebenwirkungen unter Indinavir scheint bei erstmaliger Diagnose einer Leukozyturie auch ohne urologische Symptomatik ein Nierenmonitoring indiziert.

Gesteigerte Mortalität bei HIV-Positiven mit Proteinurie und erhöhtem Serumkreatinin (28.1.04)
Bei HIV-Positiven ist nach Kontrolle auf diverse Risikofaktoren die Proteinurie und ein gesteigertes Serumkreatinin mit einer erhöhten Mortalitätsrate assoziiert.

Rascher Wirkungseintritt von Valdecoxib bei Rheuma-Schmerzen (27.1.04)
Valdecoxib wird nach oraler Einnahme rasch resorbiert - die maximale Plasmakonzentration ist nach 2,25 Stunden erreicht – der analgetische Effekt tritt dadurch besonders rasch ein.

Ein Drittel der Weltbevölkerung leidet unter Vitaminmangel (27.1.04)
Die Gesundheit eines Drittels der Weltbevölkerung ließe sich mit Vitaminen und Mineralstoffen deutlich verbessern.

Kaffee zur Typ 2-Diabetes-Prävention (27.1.04)
Die gemeinsame Auswertung von Health Professionals Follow-up Study und Nurses’ Health Study in den Annals of Internal Medicine zeigte, dass Kaffee eine vorbeugende Wirkung gegen einen Typ-2-Diabetes hat.

Diät plus medikamentöse Therapie zur Prävention der rezidivierenden Urolithiasis (26.1.04)
Eine Studie im Journal of Urology beschreibt eine Kalzium-Oxalat-Diät in Verbindung mit der Administration von Thiazid plus Kalium-Citrat als effektiv hinsichtlich der Prävention der rezidivierenden Steinbildung und zur Steigerung der Knochendichte.

Assoziation zwischen hohem HbA1c und Herzinsuffizienzrisiko (26.1.04)
Eine Studie in „Circulation“ beschreibt eine unabhängige Assoziation zwischen hohem HbA1c und einem gesteigerten Herinsuffizienz-Risiko.

Rasche Diagnostik mittels CT-Angiographie bei zerebralen Massenblutungen (23.1.04)
Sichere Korrelation der präoperativen CTA-Notfalldiagnostik mit operativen und histologischen Befunden

Kohle- plus Drahtmarkierung verbessert Lokalisation nicht-palpabler Brusttumore (23.1.04)
Kombinierte Markierung erleichtert intraoperative Tumorauffindung und verbessert kosmetische Resultate

Digitale Skeletradiographie mit halber Dosis liefert gute Resultate (23.1.04)
Bei konstant guter Bildqualität lässt sich mit der digitalen Radiographie in den meisten Fällen die halbe Dosis einsparen

Jeder fünfte Europäer leidet an chronischen Schmerzen (22.1.04)
Jeder fünfte Europäer leidet einer Studie zufolge unter Dauerschmerzen wie Rücken- oder Kopfschmerz.

Body Mass Index als unabhängiger Insult-Risikofaktor (22.1.04)
Laut einer in „Archieves of Internal Medicine“ publizierten Studie ist jede Steigung des BMI unabhängig von Hypertonie, Diabetes oder Hypercholeseterinämie mit einer signifikanten Erhöhung des Insult-Risikos assoziiert.

Fosmidomycin sicher und effektiv gegen Plasmodium falciparum (22.1.04)
Der neue Wirkstoff Fosmidomycin erwies sich in einer Lancet-Studie als hochwirksam gegen Malaria.

Weiterhin steigende AIDS-Inzidenz und Prävalenz in Osteuropa (21.1.04)
Das Robert-Koch-Institut, die WHO und UNAIDS (AIDS-Programm der Vereinten Nationen) betonten in einer Tagung in Berlin die medizinische Unterversorgung von Patienten mit AIDS in Osteuropa.

HAART dient scheinbar auch der Reduktion der HIV-Transmissionsrate (21.1.04)
Die Einnahme einer antiretroviralen Kombinationstherapie könnte laut einer in „AIDS“ publizierten Studie auch in einer Reduktion der HIV-Transmissionsrate resultieren.

Parodontose als Hinweis für HIV-Infektion (21.1.04)
Hat ein Patient eine ausgeprägte Parodontose, deren Ausmaß sich durch auf den Zähnen vorhandene Plaques nicht erklären lässt, kann dies ein Hinweis auf eine HIV-Infektion sein.

Melatonin zur Kontrolle der nächtlichen Hypertonie (20.1.04)
Eine dreiwöchige Melatonin-Therapie resultiert in einer signifikanten Reduktion des nächtlichen Blutdrucks und einer Verbesserung des Schlafs.

Überlegenheit der Pallidotomie gegenüber der medikamentösen Therapie zur Kontrolle motorischer Symptome bei M. Parkinson (20.1.04)
Die unilaterale Pallidotomie scheint laut Resultaten einer in der Mai-Ausgabe der „Annals of Neurology“ publizierten Studie im Vergleich zur medikamentösen Therapie überlegen zu sein – im Speziellen in Hinblick auf eine langzeitige Besserung der motorische Symptomatik.

Assoziation zwischen niedriger Knochendichte und Dementia bei Frauen (20.1.04)
Das Risiko der Entwicklung einer dementiellen Erkrankung scheint bei Frauen mit niedriger Knochendichte höher zu sein als bei gleichaltrigen Frauen mit höherer Knochendichte.

Reduktion des Wundinfektionsrisikos bei postoperativer Zigarettenabstinenz (19.1.04)
Vier Wochen Zigarettenabstinenz nach einem chirurgischen Eingriff resultieren laut einer Studie in der aktuellen Ausgabe der „Annals of Surgery“ in einer signifikanten Reduktion des Wundinfektionsrisikos.

Scheinbar keine Assoziation zwischen langfristiger Anwendung von Kortikosteroiden und Frakturrisiko (19.1.04)
Laut einer aktuellen Studie gibt es keinen Zusammenhang zwischen dem Frakturrisiko bei älteren Patienten mit Atemwegserkrankungen und der langfristigen Anwendung inhalativer oder nasal applizierter Kortikosteroide. Es existiere jedoch ein erhöhtes Risiko für Frakturen der oberen Extremitäten, wenn höhere Dosierungen angewendet würden.

Dermatosen als Folge von Schilddrüsenerkrankungen (19.1.04)
Bei gestörter Funktion der Schilddrüse entstehen oft Veränderungen an Haut, Haaren und Nägeln.

Staging beim Ösophaguskarzinom mittels MR-Endoskopie (16.1.04)
Pilotstudie weist MR Endoskopie als sichere und zuverlässige Methode aus.

Kapselendoskopie bei Dünndarmerkrankungen der konventionellen Bildgebung überlegen (16.1.04)
Bei Patienten ohne Dünndarm-Strikturen stellt die Kapselendoskopie ein vielversprechendes Verfahren zur Abklärung von Erkrankungen des Dünndarms dar.

Paclitaxel-beschichtete Stents reduzieren Restenosierungsrate bei KHK (16.1.04)
Stent auf Polymerbasis mit langsamer Paclitaxel-Freisetzung reduziert Restenosierungsrate bei KHK

Massenimpfung gegen Cholera-Ausbruch (14.1.04)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals mit einer Massenimpfung zur Vorbeugung einer Cholera-Epidemie begonnen.

Alternative Methode zur Überwachung des HIV-Status (14.1.04)
Die Untersuchung der Gesamtlymphozytenzahl und der Albuminkonzentrationen bieten möglicherweise eine kostengünstige Alternative zu konventionellen Methoden der Überwachung des Krankheitsstatus bei HIV-1-infizierten Kindern in Entwicklungsländern.

Prädikativer Wert der HIV-Last hinsichtlich des Risikos der Entwicklung opportunistischer Infektionen (14.1.04)
Die HI-Virenlast respektive Veränderungen der Virenlast sind unabhängig mit dem Risiko der Entwicklung opportunistischer Infektionen assoziiert.

Assoziation zwischen niedriger Plasma Vitamin C-Konzentration und gesteigertem Insultrisiko (13.1.04)
Resultate einer in ‚Stroke’ publizierten Studie lassen vermuten, dass bei Männern mittleren Alters eine niedrigere Vitamin C-Konzentration im Plasma mit einem gesteigerten Insultrisiko assoziiert sein könnte.

Pulmonale Manifestation der Mukoviszidose im Erwachsenenalter (13.1.04)
In Kürze wird die Mehrheit der Mukoviszidose-Patienten das Erwachsenenalter erreicht haben, sodass dringender Bedarf an kompetenter Versorgung im Bereich der Inneren Medizin und der Etablierung spezialisierter Erwachsenenambulanzen besteht.

"Light"-Zigaretten nicht weniger schädlich als herkömmlichen Marken (12.1.04)
Raucher "leichter" Filterzigaretten haben ein vergleichbar hohes Lungenkrebs-Risiko wie Raucher von Marken mit mittlerem Teergehalt.

Neuroophthalmologisache Veränderungen als Folge von chronischer Lösemittelexposition (12.1.04)
Die Beeinträchtigung des Farbensehens ist ein wichtiger Indikator neuroophthalmologischer Veränderungen, die durch chronische Lösemittelexposition hervorgerufen werden können.

Armhaltung beeinflusst Blutdruckmessung signifikant (9.1.04)
Blutdruckwerte bei durchgestrecktem Arm sind um 10% höher als jene bei auf Herzniveau rechtwinkelig gebeugtem Ellenbogen.

Verkalkte Brustarterien als Indikator für Bluthochdruck (9.1.04)
Speziell bei Patientinnen mit Bluthochdruck und Diabetes finden sich vermehrt verkalkte Brustarterien in der Mammographie

Virtuelle Ösophagusendoskopie mittels Multidetektor-CT (9.1.04)
Multidetektor-CT des Ösophagus als vielversprechende Methode zur Evaluierung zahlreicher Pathologien des Ösophagus

Einnahme von Statinen mit einer Verlängerung der Überlebenszeit nach LTX assoziiert (8.1.04)
Die Einnahme von HMG-CoA-Reduktasehemmern ist bei Lungentransplantat-Empfängern mit einer Reduktion der Frequenz und des Ausmaßes von Abstoßungsreaktionen und einer Verlängerung der Überlebenszeit assoziiert.

Gesteigertes Brustkrebsrisiko bei Raucherinnen (8.1.04)
Aktive Raucherinnen haben laut Resultaten einer prospektiven Studie im Journal of the National Cancer Institute ein um 32 Prozent erhöhtes Brustkrebsrisiko; Ex-Raucherinnen und Passivraucherinnen sind demnach nicht gefährdet.

Hohe Langzeit-Effektivität von Risedronat (7.1.04)
Auch nach fünf Jahren kann bei Therapie mit dem Bisphosphonat Risedronat ein positiver Effekt hinsichtlich der Reduktion der Inzidenz vertebraler Frakturen und eine Stabilisierung der Knochendichte registriert werden.

Niedriges Geburtsgewicht als Risikofaktor für Depressionen (7.1.04)
Eine Studie der University of Southampton ergab, dass ein niedriges Geburtsgewicht im späteren Leben das Depressions-Risiko steigert.

Salvage-Therapie effektiv bei Glioblastom-Patienten (7.1.04)
Ein Salvage-Therapieansatz bei Patienten mit Glioblastom hat positive Auswirkungen auf das progressionsfreie Überleben und das mediane Gesamtüberleben.

Reduktion kardiovaskulärer Risikofaktoren infolge physischen Trainings in der Jugend (5.1.04)
Wer als junger Erwachsener körperlich fit ist, erkrankt im Alter deutlich seltener an Hypertonie, Typ-2-Diabetes oder einem metabolischen Syndrom.

Steigerung des Larynxkarzinom-Risikos nach Magenresektion (5.1.04)
Laut einer Studie in „Archieves of Surgery“ ist das Risiko der Entwicklung einer laryngealen Malignität nach Magenresektion höher als in einer gesunden Vergleichspopulation.

Simvastatin sicher und effektiv bei Kindern mit familiärer Hypercholesterinämie (5.1.04)
In einer randomisierten Multizenterstudie erwies sich Simvastatin als sicher, effektiv und gut verträglich in der pädiatrischen Behandlung der familiären Hypercholesterinämie.

Angst und Schmerz bei der Mammographie (2.1.04)
Für die meisten Frauen stellen Angst vor und Schmerz bei der Mammographie kein großes Problem dar.

Multidetektor-CT bei Handgelenksverletzungen mit unklarem Röntgenbefund (2.1.04)
Multidetektor-CT ist in der Detektion okkulter Frakturen und im Ausschluss fraglicher Frakturen bei Handgelenksverletzungen dem Knochenröntgen überlegen

US-Kontrastmittel zur Dignitätsbestimmung oberflächlicher Lymphknoten (2.1.04)
Trotz besserer Darstellung intranodaler Gefäße kein diagnostischer Zusatzwert bei vergrößerten Lymphknoten