MEDAUSTRIA NACHRICHTEN 2002

MedAustria News von März 2002

Nachblutungsrisiko bei Tonsillektomie: Vollnarkose versus Lokalanästhesie (29.3.02)
Postoperative Nachblutungen treten nach lokaler Betäubung häufiger auf als nach Vollnarkose.

Knochenschwundprophylaxe bei Hüfttotalendoprothetik durch Alendronat (29.3.02)
Mit Alendronat ist eine Prophylaxe des frühen periprothetischen Knochenschwundes möglich.

Osteo-Odonto-Keratoprothese als Alternative zur Hornhauttransplantation (29.3.02)
Bei Patienten mit stark vaskularisierten Hornhautnarben geht eine Hornhauttransplantation mit einem hohen Abstoßungsrisiko einher. Zur Rehabilitation dieser Patienten kann eine Keratoprothese durchgeführt werden.

Pharmakokinetische Interaktionen zwischen Proteaseinhibitoren und Statinen (27.3.02)
Bei einer Kombinationstherapie von Simvastatin mit Ritonavir oder Saquinavir steigt die AUC des HMG-CoA-Reduktaseinhibitors um das 30fache.

Häufiger vorübergehender Anstieg der Virenlast bei HIV-Positiven unter HAART (27.3.02)
Bei HIV-Positiven mit HIV-Last unter 50 Kopien/ml ist ein transienter Anstieg der Virenlast häufig und lässt laut einer Studie in ÇAIDS’ nicht unbedingt auf ein Therapieversagen schließen.

Geringer Einfluss von Kannabinoiden auf die Effektivität einer HIV-Therapie (27.3.02)
Rauchen von Marihuana zur Appetitanregung und zur Minderung von Nebenwirkungen der Medikation scheint bei HIV-Positiven einen geringen Einfluss auf die Effektivität der antiretroviralen Therapie zu haben.

Reduktion des Frakturrisikos bei Frauen unter Statinen (26.3.02)
Die Einnahme von HMG-CoA-Reduktaseinhibitoren (Statinen) ist bei älteren Frauen mit einer substantiellen Reduktion des Frakturrisikos assoziiert.

Orales Valacyclovir effektiv bei Herpes labialis (26.3.02)
Eine orale Therapie mit Valacyclovir bei Herpes labialis erwies sich in einer Studie der University of Utah als effektiv hinsichtlich der Verkürzung der akuten Phase und der Beschleunigung der Heilung der Läsionen.

Zusätzliche Anreicherung der Nahrung mit langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren zur Verbesserung visuellen Entwicklung (25.3.02)
Resultate einer Studie im ÇAmerican Journal of Clinical Nutrition’ lassen vermuten, dass eine zusätzliche Anreicherung der Nahrung mit langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren nach dem Abstillen die Entwicklung der kortikalen Funktion positiv beeinflussen könnte.

Topische Fusidinsäure hocheffektiv bei Kindern mit Impetigo (25.3.02)
Wissenschafter der Erasmus Universität in Rotterdam empfehlen Fusidinsäure bei Kindern mit Impetigo contagiosa als Therapie erster Wahl.

Polyomavirus-Infektion häufig bei Non-Hodgkin-Lymphom (25.3.02)
US-Virologen wiesen bei Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphomen eine starke Assoziation mit SV40-Infektion nach.

Heparin senkt das Thromboserisiko bei Tumorpatienten (22.3.02)
Thromboembolische Komplikationen sind eine häufige Begleiterscheinung bei Krebs. Im klinischen Alltag sind etwa 15 Prozent der Tumorpatienten nach operativen Eingriffen von Venenthrombosen betroffen. In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass eine Verabreichung niedermolekularer Heparine (NMH) das Thromboserisiko erheblich senken kann.

Homöopathie kann das Abnehmen unterstützen (22.3.02)
Das pflanzliche Präparat Cefamadar soll übergewichtige Menschen effizient beim Abnehmen unterstützen.

Vergleich der sekundären und tertiären Kieferspaltosteoplastik (22.3.02)
Die sekundäre Osteoplastik erweist sich aufgrund des besseren Erhalts der spaltbenachbarten Zähne als das geeignetere Verfahren.

Fluvoxamin zur Behandlung von Angststörungen bei Kindern (21.3.02)
Laut einer US-amerikanischen Studie mit 128 Kindern kann Fluvoxamin effektiv bei Kindern mit Angststörungen eingesetzt werden.

Epidemiologie und Therapie epileptischer Anfälle bei HIV-Positiven (20.3.02)
Epileptische Anfälle sind bei HIV-Positiven relativ häufig – sie sind häufig Folge einer ZNS-Manifestation oder einer opportunistischen Infektion.

Prävalenz der Dermatosen sinkt unter HAART (20.3.02)
HIV-Positive unter hochaktiver antiretroviraler Therapie erkranken seltener an Hautkrankheiten als Positive ohne HAART.

Etwa 900.000 Amerikaner sind HIV-positiv (20.3.02)
AIDS ist bereits die achthäufigste Todesursache in den Vereinigten Staaten.

Isoniazid zur TB-Prophylaxe bei SLE-Patienten (19.3.02)
Eine Tuberkulose-Prophylaxe mit Isoniazid scheint bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes sicher und effektiv zu sein.

Omalizumab senkt IgE-Spiegel und reduziert die Symptomatik des Heuschnupfens (19.3.02)
Der Anti-IgE-Antikörper Omalizumab senkt den IgE-Spiegel im Serum und verringert so die Symptomatik von allergischer Rhinitis bei Kindern und auch Erwachsenen.

Radikale Resektion des kolorektalen Karzinoms bei Hochbetagten (19.3.02)
Eine radikale Resektion kolorektaler Karzinome ist laut einer Studie der Freien Universität Berlin auch bei über 80jährigen indiziert.

Gesteigertes Asthma-Risiko bei übergewichtigen Mädchen (18.3.02)
Mädchen, die zwischen sechs und elf Jahren übergewichtig werden, weisen ein siebenfach gesteigertes Risiko der Entwicklung asthmatischer Symptome auf.

Assoziation zwischen hoher HDL-Konzentration und reduziertem Insultrisiko (18.3.02)
Bei Männern und Frauen über 65 sind laut einer JAMA-Studie hohe HDL-Cholesterin-Spiegel mit einem niedrigerem ischämischen Insultrisiko assoziiert.

Osteoporose durch GnRH-Analoga (18.3.02)
Die Therapie des Prostatakarzinoms mit Analoga des Gonadotropin freisetzenden Hormons (GnRH) kann bereits ab Behandlungsbeginn zu starkem Knochenabbau führen.

Wirkmechanismus von Fluor am Zahn entschlüsselt (15.3.02)
Wissenschafter des Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik haben den Zahnschutzmechanismus nun entschlüsselt

Erweiterte Indikation von Clopidogrel (15.3.02)
Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat den Thrombozytenfunktionshemmer Clopidogrel für ein neues Indikationsgebiet, das akute Koronarsyndrom, zugelassen.

Neue Trends in der Behandlung von Multipler Sklerose (15.3.02)
Interferon beta-1a wird vermehrt in einem sehr frühen Stadium eingesetzt, um damit den vollen Ausbruch der Krankheit zu verzögern.

Homöopathie bei Hausstauballergie scheinbar nicht wirksam (14.3.02)
Eine Hyposensibilisierung mit homöopathisch Präparaten ist scheinbar nicht wirksamer als ein Placebo.

Neuropsychologische Defizite nach langzeitigem Cannabiskonsum (14.3.02)
Bei Personen mit einem Cannabiskonsum seit ca. 20 Jahren sind Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Lernfähigkeit deutlich schlechter als nach kürzerem oder keinem Cannabiskonsum.

Präoperative Risikoabschätzung und perioperatives Management HIV-infizierter Patienten (14.3.02)
Durch ihre beeintraechtigte Immunabwehr, ungewöhnliche Multimorbidität und umfangreiche Begleitmedikation stellen HIV-infizierte Personen besondere und spezifische Anforderungen hinsichtlich ihrer perioperativen Betreuung.

Einfluss des Selenstatus auf die Pathogenese mykobarkterieller Erkrankungen (13.3.02)
Resultate einer Studie im ÇJournal of AIDS’ lassen vermuten, dass der Selenstatus bei HIV-Positiven einen profunden Einfluss auf die Pathogenese mykobakterieller Erkrankungen haben könnte.

PEG-Interferon zur Verbesserung der Therapieresultate bei HIV-Positiven mit Hepatitis C (13.3.02)
Pegyliertes Interferon alfa-2a in Kombination mit Ribavirin resultiert bei HIV-Positiven mit Hepatitis C in einem deutlich besseren Therapieresponse als eine Behandlung mit konventionellem Interferon alfa-2a plus Ribavirin.

Stabile NRTI-Konzentration während zweijähriger Therapie (13.3.02)
Die Wirkstoffkonzentration von Zidovudin, Lamivudin, Abacavir, Stavudin und Nevirapin im Serum oder Zerebrospinalflüssigkeit bleibt während einer zweijährigen Therapie bei konstanter Einnahme stabil.

Assoziation zwischen Kohlenwasserstoff-Exposition und Morbus Parkinson (12.3.02)
Ein regelmäßiger Kontakt mit kohlenwasserstoffhaltigen Lösungsmitteln könnte mit einem gesteigerten Parkinson-Risiko assoziiert sein.

Regelmäßige Konsumation von Tomatenprodukten mit Reduktion des Prostatakarzinomrisikos assoziiert (11.3.02)
Eine im ÇJournal of the International Cancer Institute’ publizierte prospektive Studie beschreibt eine mögliche Reduktion des Prostatakarzinomrisikos bei regelmäßiger Konsumation von Tomatenprodukten respektive Lycopin.

Einmal tägliche Administration von Eisensulfat bei Kindern mit Eisenmangelanämie (11.3.02)
Eine Studie in ´Perdiatrics´ beschreibt bei Kindern mit Eisenmangelanämie die Effizienz und höhere Compliance einer einmal täglichen Eisensulfat-Administration im Vergleich zur dreimal täglichen Verabreichung.

Adjuvante Chemoradiotherapie zur Verlängerung der Überlebenszeit nach Resektion von Magenkarzinomen (11.3.02)
Eine postoperative Chemoradiotherapie resultiert in einer Verlängerung der Überlebenzeit bei Patienten mit resezierbarem Adenokarzinom im Magens bzw. im Bereich des Vestibulum gastro-oesophageale.

Spätfolgen im Zahn- und Mundhöhlenbereich nach Chemotherapie im Kindesalter (8.3.02)
Pädiatrische Tumorpatienten bedürfen nach einer Chemotherapie einer besonders sorgfältigen zahnärztlichen Nachsorge.

Hohe Wirksamkeit von Ginkgo-Präparaten (8.3.02)
Ginkgo-Extrakte wirken im Frühstadium und in fortgeschrittenen Stadien von Demenzerkrankungen.

Hormonersatztherapie reduziert Knochenbruch-Risiko (8.3.02)
Frauen, die in den Wechseljahren bzw. danach Hormone einnehmen, haben ein geringeres Risiko, einen Knochenbruch zu erleiden.

Schwere Depressionen nach Nikotin-Entzug bei ehemals depressiven Rauchern (7.3.02)
Bei ehemals depressiven Raucher kann ein Nikotin-Entzug erneut zu schweren Depressionen führen

Stark steigende Inzidenz von Übergewicht und Adipositas bei unter vierjährigen Kindern (7.3.02)
Zwischen 1989 und 1998 stieg die Inzidenz von Übergewicht und Fettsucht bei unter vier Jahre alten Kindern signifikant an.

Geringerer TSH-Anstieg bei Patienten mit euthyreoter diffuser Struma durch eine Therapie mit niedrigerer Levothyroxin- und höherer Iodid-Konzentration (7.3.02)
In der Behandlung der endemischen Struma läßt sich durch Levothyroxin und/oder Iodid eine Reduktion des Schilddrüsenvolumens erreichen.

HAART-Abbruch oder -Unterbrechung mit massiver Steigerung des AIDS- und Mortalitätsrisikos assoziiert (6.3.02)
Eine auf der 9th Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections präsentierte Studie untermauert die Theorie des vielfach gesteigerten AIDS- und Mortalitätsrisikos bei Abbruch oder Unterbrechung einer hochaktiven antiretroviralen Therapie.

Hohe Mortalität bei stillenden, HIV-positiven Müttern (6.3.02)
In einer Studie in Entwicklungsländern, die ursprünglich die Übertragungsrate von HIV auf Kinder stillender HIV-infizierter Mütter untersuchen sollte, sind unerwartete Ergebnisse bezüglich des Stillens aufgetreten.

Doxorubicin plus Alitretinoin effektiv bei AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom (6.3.02)
Bei Patienten mit AIDS-assoziiertem Kaposi-Sarkom erwies sich in einer US-Amerikanischen Studie eine Kombinationstherapie mit intravenösem Doxorubicin plus lokal appliziertem Alitretinoin als effektiv.

Niedrigere Inzidenz von Abstoßungsreaktionen nach NTX unter Tacrolimus (5.3.02)
Eine Immunsuppression mit Tacrolimus resultiert nach einer Nierentransplantation deutlich seltener in akuten Abstoßungsreaktionen als unter einer Therapie mit Ciclosporin-Mikroemulsion.

Asthma-Standardtherapie effektiv in Kombination mit Omalizumab (5.3.02)
Durch eine additionale Asthma-Therapie mit Omalizumab, einem rekombinanten humanisierten monoklonalen anti-IgE Antikörper, kann die Symptomatik gelindert und die Kortikoid-Dosis reduziert werden.

Hochdosiertes Acetaminophen mit der Entwicklung peptischer Ulzera assoziiert (5.3.02)
Bei einer Acetaminophen-Dosierung von über zwei Gramm pro Tag steigt das Risiko der Entwicklung peptischer Ulzera um das Vierfache.

Hoher Homozysteinspiegel als Promoter der Neurodegeneration bei M. Alzheimer (4.3.02)
In einem Mausmodell konnten Wissenschafter des National Institute on Aging Gerontology Research Center in Baltimore demonstrieren, dass eine Steigerung der Homozystein-Konzentration bei Reduktion des Folsäurekonsums mit einer Beschleunigung der hippocampalen Neurogeneration assoziiert ist.

Mikroalbuminurie bei Patientinnen unter oralen Kontrazeptiva oder Hormonersatztherapie (4.3.02)
Die Einnahme oraler Kontrazeptiva oder einer Hormonersatztherapie scheint mit einem gesteigerten Risiko der Entwicklung einer Mikroalbuminurie assoziiert zu sein.

Hohe Response-Rate bei CML-Patienten unter Imatinib (1.3.02)
Bei Patienten mit chronisch myeloischer Leukämie resultiert bei Versagen der Interferon-Therapie eine Behandlung mit Imatinib, einem BCL-ABL Tyrosin Kinase Inhibitor, in einer hohen Response-Rate.

Stoffwechsellage bei Diabetikern mit gastrointestinaler Symptomatik assoziiert (1.3.02)
Eine schlechte Einstellung des Blutzuckerspiegels respektive eine mangelnde Kontrolle ist bei Diabetikern mit der Entwicklung gastrointestinaler Symptome assoziiert.

Sakrale Neurostimulation effektiv in der Therapie der fäkalen Inkontinenz (1.3.02)
Ein Wissenschafterteam aus dem SMZ-Ost in Wien beschreibt in ´Gastroenterology´ die sakrale Nervenstimulation, die sich bei einigen Formen der urinären Inkontinenz als effektiv erwiesen hat, auch als wirksame Therapievariante bei fäkaler Inkontinenz.