MEDAUSTRIA NACHRICHTEN 2002

MedAustria News von Jänner 2002

Steigerung des Syndrom X-Risikos bei adipösen Kindern (31.1.02)
Adipöse Kinder haben laut einer Studie in 'Diabetes' als Erwachsene ein deutlich gesteigertes Risiko der Entwicklung eines metabolischen Syndroms.

HIV-Aufklärungsbedarf bei Jugendlichen anscheinend noch immer extrem hoch (31.1.02)
Fast 40 Prozent der männlichen britischen Schüler im Alter zwischen zehn und 15 Jahren haben noch nie etwas von HIV und AIDS gehört. Dies ist das erschreckende (Anm. d. Red.) Resultat einer britischen Studie, an der fast 42.000 Schüler teilgenommen haben.

Antiretrovirale Therapie inklusive eines Proteaseinhibitors hat frühen, direkten Effekt gegen orale Candidose (30.1.02)
Unabhängig von der Immunrekonstitution innerhalb der ersten Wochen einer hochaktiven antiretroviralen Therapie haben Proteaseinhibitoren einen direkten Effekt gegen die Candidose der Mundschleimhaut.

CD4-Zellzahl und Therapiedauer könnten kardiovaskuläres Risiko bei HIV-Positiven beeinflussen (30.1.02)
Zusätzlich zu den klassischen Risikofaktoren könnte bei HIV-Positiven auch die CD4-Zellzahl und die Dauer der Therapie mit dem Risiko der Entwicklung ischämischer kardialer Erkrankungen assoziiert sein.

Scoring-System zur Einschätzung des HIV-Progressionsrisikos im Zuge einer HAART (30.1.02)
Hämoglobin-Wert und CD4-Zellzahl beeinflussen die klinische Progression der HIV-Infektion bei hochaktiv antiretroviral therapierten Patienten am deutlichsten.

Zwei-Phasen-Reiniger als effektivste Variante zur Kontaktlinsen-Desinfektion (29.1.02)
Kontaktlinsen-Reiniger garantieren oftmals keinen zuverlässigen Schutz vor der Verbreitung von Schädlingen auf der Hornhaut, die schwere Entzündungen hervorrufen können.

Reichliche Ernährung mit fettem Fisch könnte Prostatakarzinom-Risiko reduzieren (29.1.02)
Der regelmäßige Verzehr von fettreichem Fisch könnte das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, reduzieren.

Postoperative Genesungsphase bei Frauen länger als bei Männern (29.1.02)
Frauen erwachen zwar schneller aus einer Vollnarkose, benötigen aber länger, um den präoperativen Gesundheitszustand wiederzuerlangen als Männer.

Rituximab als addititionale Therapie bei Lymphom-Patienten (28.1.02)
Bei älteren Patienten mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom könnte eine zusätzliche Administration von Rituximab, einem chimärisierten monoklonalen Anitkörper gegen CD20, zur Standard-Chemotherapie in einer Steigerung der Respone-Rate und einer Verlängerung der Überlebenszeit resultieren.

Moderater Alkoholkonsum mit niedrigerem Demenz-Risiko assoziiert (28.1.02)
Resultate einer im 'Lancet' publizierten Studie lassen vermuten, dass leichter bis moderater Alkoholkonsum, der schon mit einer Reduktion des kardiovaskulären Risikos in Verbindung gebracht wurde, auch mit einer Reduktion des Demenz-Risikos assoziiert ist.

Mortalität bei antihypertensiver Therapie mit Ca-Kanal-Blocker vergleichbar hoch wie bei Behandlung mit Diuretika oder Beta-Blockern (28.1.02)
Laut einem Report in der aktuellen Ausgabe des 'Journal of the American College of Cardiology' ist eine antihypertensive Therapie mit Ca-Kanal-Blockern sicher und effektiv und mit jener mit Diuretika oder Beta-Blockern vergleichbar.

Wirken Bakterien plus Fieber gegen Krebs? (26.1.02)
Sie gehören zu den Mysterien der Medizin: Spontanheilungen bei Krebs.

Umstrittene Urintests: Bonner Urologen dürfen kritisch bleiben (25.1.02)
Dürfen Wissenschaftler öffentlich Kritik an kommerziellen Produkten üben?

Neue Therapieempfehlung bei Schlaganfall (25.1.02)
Eine Multicenterstudie mit 172 ärztlichen Zentren belegte die Wirksamkeit von blutdrucksenkenden Therapien in der Schlaganfallbekämpfung.

Homöopathie bei Zyklusstörungen (25.1.02)
Störungen im weiblichen Zyklus wie unregelmäßige oder schmerzhafte Regelblutungen können mittels einer homöopathischen Therapie wirksam und verträglich behandelt werden.

Neuer FSME-Impfstoff für Kinder (25.1.02)
Der FSME-Impfstoff Encepur® wurde weiterentwickelt und steht ab Mitte Februar in zwei Formen zur Verfügung.

Intra- und postoperative Thromboseprophylaxe in der Hüftendoprothetik (24.1.02)
Durch Kombination von intraoperativer und postoperativer Prophylaxe lässt sich die Gesamtthromboserate und die Oberschenkelthromboserate bei der Hüftprothesenimplantation deutlich senken.

Korrelation zwischen Reduktion der HIV-Last nach einer Therapiewoche und der Langzeit-Effektivität einer antiretroviralen Therapie (24.1.02)
Die HIV-1 Konzentration sechs Tage nach Initiierung oder Änderung einer antiretroviralen Therapie könnte einen wichtigen Hinweis auf deren Langzeit-Effektivität geben.

Dauerhafterer virologischer Response durch Initiierung eines PI-Regimes bei möglichst gutem Immunstatus (23.1.02)
Jüngeres Alter, niedrigere CD4+ Zellzahl, höhere Virenlast, niedrige Adhärenz und die frühere Einnahme einer antiretroviralen Therapie sind bei Initiierung eines Therapieregimes inklusive eines Proteaseinhibitors Prädiktoren eines früheren virologischen Rebounds.

Methadon beschleunigt HIV-Infektionsrate menschlicher Immunzellen (23.1.02)
Die in vitro-Infektiösität von HIV, die virale Aktivierung sowie die HIV-Replikationsrate sind in Gegenwart von Methadon deutlich gesteigert.

Assoziation zwischen Thymus-Involution und HIV-Progression bei pädiatrischen HIV-Patienten (23.1.02)
Eine frühe Thymus-Rückbildung bei HIV-infizierten Kindern ist laut einer US-amerikanischen Studie mit einer schnelleren Krankheits-Progression assoziiert.

Direkte digitale Radiographie zur Verlaufsbeobachtung enossaler Kieferimplantate (21.1.02)
Die direkte digitale Radiographie eignet sich zur Verlaufsbeobachtung periimplantärer Knochenverhältnisse bei Einzelzahnimplantation und bei Implantation in teilbezahnten Kiefern.

Assoziation zwischen Parodontitis und respiratorischen Erkrankungen (21.1.02)
Vor allem bei älteren Menschen muss auf die Mundhygiene geachtet werden.

Revolutionäre Therapie im Kampf gegen die Sepsis (18.1.02)
In den USA wurde im Dezember 2001 die neue Substanz „aktiviertes Protein C (APC)“ zur Therapie der schweren Sepsis von der „Food and Drug Administration“ (FDA) zugelassen.

Metformin sicher und effektiv bei Kindern mit Typ II-Diabetes (18.1.02)
Das orale Antidiabetikum Metformin ist auch bei pädiatrischen Patienten mit Typ II-Diabetes sicher und effektiv.

Nikotinkarenz verringert Kataraktrisiko nur mäßig (17.1.02)
Auch nach zwei Dekaden, in denen nicht geraucht wurde, sinkt das Kataraktrisiko nicht auf jenen Wert von Nichtrauchern.

Reduzierter kardioprotektiver Effekt von ASS bei Kombination mit Ibuprofen (17.1.02)
Durch eine Wechselwirkung auf Thrombozyten vermindert eine Therapie mit Ibuprofen bei Patienten mit gesteigertem kardiovaskulären Risiko die kardioprotektiven Effekte von Aspirin.

HIV-Konzentration im Vaginalsekret unverändert während der endokrinen Veränderungen im Laufe des Menstruationszykluses (17.1.02)
US-amerikanische Studienresultate lassen vermuten, dass hormonelle Veränderungen während des Menstruationszykluses keinen signifikanten Effekt auf die HIV-1 RNA Konzentration im Vaginalsekret haben.

Veränderung des Spektrums HIV-assoziierter Lungenerkrankungen seit Einführung der HAART (16.1.02)
Seit Einführung der hochaktiven antiretroviralen Therapie konnten signifikante Veränderungen des Spektrums pulmonaler Erkrankungen bei HIV-Positiven beobachtet werden.

Niedrigere intraepidermale Nervenfaserdichte bei HIV-assoziierter sensorischer Neuropathie (16.1.02)
Bei Patienten mit HIV-assoziierter sensorischer Neuropathie scheinen die Veränderungen des Immunsystem in einer Reduktion der Dichte der intraepidermalen Nervenfaserdichte im Unterschenkel zu resultieren.

Höheres Feigwarzen- und Vulvakarzinom-Risiko bei HIV-infizierten Frauen (16.1.02)
Eine Studie im aktuellen Lancet bschreibt eine mögliche Assoziation zwischen HIV-Infektion und gesteigertem Risiko der Entwicklung eines Condylomata acuminata und Vulvakarzinoms.

Strikte Einhaltung einer modifizierten Diät zur Prävention eines Nierensteinrezidivs (14.1.02)
Eine modifizierte Diät senkt laut einer im New England Journal of Medicine publizierten Studie die Nierensteinrezidiv-Rate um die Hälfte.

Unterstützung der Infektionshypothese bei Atherosklerose (14.1.02)
Eine Studie der Uniklinik Mainz liefert neue Argumente für die These, dass die Entwicklung der Atherosklerose durch Infektionen gefördert wird.

Verstärkung der Wirksamkeit einer stabilen antiretroviralen Therapie durch zusaetzliche Einnahme von Abacavir (14.1.02)
Bei antiretroviral therapieerfahrenen HIV-Positiven resultiert die zusätzliche Einnahme von Abacavir (ABC) sowohl in einer signifikanten und dauerhaften Reduktion der HIV-Last als auch in einer Steigerung der CD4+ Zellzahl.

Plaque-Hemmung als Nebeneffekt des Antiseptikums Polihexanid (11.1.02)
Polihexanid ist ein in der Medizin vielfach eingesetztes Antiseptikum, dessen Plaque-hemmender Effekt nun untersucht wurde.

Amantadin und Rimantadin zur Prävention und Behandlung von Influenza A bei Erwachsenen (11.1.02)
Amantadin und Rimantadin sind zur Prävention und Behandlung von Influenza A bei gesunden Erwachsenen ähnlich wirksam.

Ludwig-Boltzmann-Institut für orale Implantologie in Wien gegründet (11.1.02)
Im neugegründeten, an die Wiener Universitäts-Zahnklinik angeschlossenen, Ludwig Boltzmann Institut für orale Implantologie werden neueste Strategien zur Knochenmaterialgewinnung erprobt.

Hohe Östradiol-Spiegel bei postmenopausalen Frauen mit gesteigertem Brustkrebs-Risiko assoziiert (10.1.02)
Bei postmenopausalen Frauen scheint eine erhöhte Östradiol-Konzentration mit einem gesteigerten Risiko der Entwicklung eines Mammakarzinoms assoziiert zu sein.

Beta-Blocker plus Trimetazidin zur Verbesserung der Kontrolle der stabilen Angina (10.1.02)
Verglichen mit einem Beta-Blocker als Monotherapie verbessert eine zusätzliche Einnahme von Trimetazidin die physische Belastungsfähigkeit bei Patienten mit stabiler Angina pectoris deutlich.

Sildenafil sicher bei Patienten mit Offenwinkelglaukom (10.1.02)
Auch in maximaler therapeutischer Dosis konnte in einer US-amerikanischen Studie bei Patienten mit chronischem Offenwinkelglaukom bei Einnahme von Sildenafil (Viagra®) keine signifikante Veränderung des Augeninnendrucks registriert werden.

Entwicklung einer AZT-Resistenz im Zuge der Therapie mit anderen NRTIs (9.1.02)
HIV-Positive unter Stavudin/Lamivudin können laut einer Studie im Journal of Medical Virology auch eine Zidovudin (AZT)-Resistenz entwickeln.

Lymphom-Inzidenz bei HIV-Positiven seit Einführung der HAART signifikant zurückgegangen (9.1.02)
Eine aktuelle Studie zeigt erneut, dass seit Einführung der hochaktiven antiretroviralen Therapie in der Mitte der 90er Jahre die Inzidenz des non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) signifikant reduziert werden konnte.

Jungärzte unzureichend über postexpositionelle HIV-Prophylaxe informiert (9.1.02)
Resultate einer aktuellen Studie lassen vermuten, dass junge Ärzte – obwohl beruflich einem hohen HIV-Infektionsrisiko ausgesetzt – nur unzureichend bezüglich der postexpositionellen Prophylaxe (PEP) informiert sind.

Rauchen während der Schwangerschaft steigert Diabetes- und Adipositasrisiko beim Nachwuchs (7.1.02)
Das Tabakrauchen während der Schwangerschaft scheint das Risiko des Kindes, Diabetes oder Fettsucht im späteren Leben zu entwickeln, zu erhöhen.

Überlegenheit von Risperidon gegenüber Haloperidol bei Schizophrenie (7.1.02)
Erwachsene Schizophreniker oder Patienten mit schizoaffektiven Psychosen haben laut einer im New England Journal of Medicine publizierten Studie unter Risperidon ein geringeres Rezidivrisiko als unter Haloperidol.

Mikrotest zur Bestimmung der Elastaseaktivität bei marginaler Parodontitis (4.1.02)
Neues Testverfahren erlaubt Messung geringster Enzymaktivitäten bei marginaler Parodontitis.

Zunahme der Strahlendosis im Nahfeld von Dentallegierungen (4.1.02)
Einfache Strahlenschutzmaßnahmen können bei metallischen Restaurationen zu erheblichen Dosisreduktionen führen.

Spektrale Transillumination der weiblichen Brust (4.1.02)
Ein neuartiges Verfahren erweist sich als vielversprechend in der Unterscheidung zwischen gut- und bösartigem Gewebe in der Mammadiagnostik.

Fluticason zur Unterstützung der antibiotischen Therapie bei Rhinosinusitis (2.1.02)
Die additionale intranasale Administration von Fluticason zur antibiotischen Therapie mit Cefuroxim bei Rhinosinusitis verbessert die klinische Erfolgsrate und beschleunigt die Heilung.

Hohe Langzeit-Rezidivrate nach elektrischer Kardioversion bei Vorhofflimmern (2.1.02)
Während die initialen Erfolgsraten der elektrischen Kardioversion mit Vorhofflimmern oder -flattern hoch ist kann bei relativ wenigen Patienten bei Langzeitbeobachtung ein kontinuierliches Aufrechterhalten des Sinusrhythmus beobachtet werden.

Abweichungen des Blutbildes korrelieren signifikant mit HI-Virenlast - können jedoch durch eine HAART weitgehend korrigiert werden (2.1.02)
HIV-assoziierte hämatologische Veränderungen stehen laut einer im Journal of AIDS publizierten Studie in direktem Zusammenhang mit der HIV-Last und können bei Einnahme einer hochaktiven antiretroviralen Therapie weitgehend korrigiert werden.