MEDAUSTRIA NACHRICHTEN 2005

MedAustria News von April 2005

Bedarfstherapie mit Budesonid effektiv bei leichtem Asthma (29.4.05)
Auswertungen einer aktuellen Studie lassen vermuten, dass bei geringgradigem persistierendem Asthma eine Kortikoidtherapie bei Bedarf im Vergleich zu einer Dauertherapie ausreichen könnte.

Buchrezension: Zeckenborelliose (29.4.05)
Der Frühling ist da und mit ihm gerade in Österreich, Schweiz und Süd-Mittel-Deutschland auch wieder die Zecken, die neben FSME, gegen die grosse teile der Bevölkerung ja durch Impfung geschützt sind, auch die Lyme Borelliose übertragen können.

Einfluss des Alters des Vaters auf das Risiko eines Spontanaborts (28.4.05)
Die Frequenz chromosomaler Abnormitäten in den Spermatozoen scheint mit dem Alter zu steigen – infolge dessen möglicherweise auch die Spontanaborte bei Frauen, die ein Kind eines älteren Mannes erwarten.

L-Carnitin plus L-Acetylcarnitin zur Erhöhung der Spermienmotilität (28.4.05)
Eine Kombinationstherapie mit L-Carnitin/L-Acetylcarnitintherapie resultiert laur einer Studie in „Fertility and Sterility“ in einer Verbesserung der Spermienmotilität (Asthenozoospermie).

Höhere Prävalenz von Gallensteinen bei KHK-Patienten (27.4.05)
Das Risiko der Entwicklung von Gallensteinen ist laut Untersuchungen der Medica Sur Clinic in Mexico Citiy bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit deutlich höher als bei gesunden Vergleichsprobanden.

Verlängerung der Überlebenszeit nach LTX bei Therapie mit inhalierbarem Ciclosporin (27.4.05)
Eine Therapie mit inhalierbarem Ciclosporin könnte die Überlebenszeit von Patienten nach einer Lungen-Transplantation deutlich verlängern.

Intensives physisches Training effektiv bei milder und mittelschwerer Depression (26.4.05)
Bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Depressionen, die regelmäßig Aerobic betreiben, könnte die Symptomatik deutlich verbessert werden.

Verbesserung der HAART-Adhärenz bei HIV-Positiven unter Antidepressiva (26.4.05)
Mittels einer antidepressiven Therapie könnte HIV-Positiven die strenge Adhärenz der hochaktiven antiretroviralen Therapie erleichtert werden.

Depression als Mortalitäts-Risikofaktor nach Bypass-OP (25.4.05)
Eine US-amerikanische Studie beschriebt Depressionen als einen unabhängigen Mortalitätsprädiktor nach Bypass-Operationen.

Assoziation zwischen Hypothyreose Entwicklung eines Offenwinkelglaukoms (25.4.05)
Hypothyreotische Patienten entwickeln laut Auswertungen einer Fallkontrollstudie signifikant häufiger ein Offenwinkel-Glaukom als Kontrollpersonen.

Buchrezension: Hautkrankheiten in der Praxis (22.4.05)
Umfangreiches, erstklassiges Bildmaterial, didaktisch otimiertes Layout und ein übersichtlicher, alphabetisch sortierter Aufbau zeichnen die Neuauflage dieses Standardwerkes aus, das sich vor allem an Arzt/Ärztin in der Praxis richtet.

Vorteile einer luftgepolsterten Knöchel-Orthese bei Stauchungen gegenüber klassischen Verbandstechniken (22.4.05)
Bei einem verstauchtem Sprunggelenk scheinen Aircast-Schienen dem elastischer Verband überlegen zu sein.

Chronische Schmerzpatienten bevorzugen eine transdermale Therapie mit Fentanyl (21.4.05)
Patienten mit chronischen, nicht karzinomatösen Schmerzen bevorzugen eine transdermale Opioidapplikation gegenüber oral verabreichten Morphinen.

Parathormon zur Reduktion des Frakturrisikos bei postmenopausalen, osteoporotischen Frauen (21.4.05)
Postmenopausale Frauen mit Osteoporose profitieren laut einer Studie im New England Journal of Medicine deutlich von einer Behandlung mit einem Fragment des Parathormons.

Rituximab effektiv bei NHL (20.4.05)
Die zusätzliche Administration von Rituximab zu einer NHL-Therapie mit Cyclophosphamid, Doxorubicin und Etopsid (R-CDE) resultiert bei HIV-Positiven möglicherweise in einer Verbesserung des Outcomes.

Physisches Training bei AIDS-Wasting Syndrom kostengünstiger und gleichermaßen effektiv wie Oxandrolon (20.4.05)
Ein progressives Widerstandstraining ist laut einer im „Journal of AIDS“ publizierten Studie mit einer Oxandrolon-Therapie hinsichtlich der Effektivität vergleichbar – die Kosten des Trainings sind deutlich niedriger.

Erfolgreiche Inselzelltransplantation von einem Lebendspender auf eine insulinabhängige Diabetikerin (19.4.05)
Japanische Wissenschafter haben erfolgreich einer insulinabhängigen Diabetikerin Inselzellen ihrer gesunden Mutter in die Leber

Höhere Mortalitätsrate bei depressiven Diabetikern (19.4.05)
Depressionen und Ängste scheinen bei Diabetikern im Vergleich zu Nicht-Diabetikern mit einer gesteigerten Mortalitätsrate assoziiert zu sein

Obstipation als Frühsymptom der Neuroborreliose (18.4.05)
Bekommen Patienten mit schwerer Verstopfung oder Harnverhalt plötzlich Muskelschwäche und Halluzinationen, kann es sich um eine Neuroborreliose handeln. Eine entsprechende Antibiotika-Therapie resultiert in den meisten Fällen in einer kompletten Restitutio.

Anscheinend kein Infektionsschutz durch Multivitaminpräparate (18.4.05)
Viele Senioren nehmen Multivitaminpräparate und zusätzlich Spurenelemente zu sich, in der Hoffnung, hierdurch Infektionen vermeiden zu können.

Akzelerierter Verlauf der alkoholbedingten chronischen Pankreatitis bei Rauchern (15.4.05)
Eine Multizenter-Studie beschreibt den negativen Einfluss von Tabak auf Diagnosezeitpunkt und Verlauf der chronischen Pankreatitis,

Buchrezension: Photoepilation (15.4.05)
Zur Praxis der Haarentfernung mit Licht- und Lasersystemen

Höhere Bioverfügbarkeit von Neoral im Vergleich zu Cicloral (14.4.05)
Eine niedrigere Bioverfügbarkeit und der Einfluss der Ernährung auf die Bioverfügbarkeit von Cicloral® sollten bei einem Therapiewechsel von Neoral® auf das Generikum in Betracht gezogen werden.

Steigerung des Risikos ventrikulärer Arrhythmien bei depressiven Patienten (14.4.05)
Depressionen scheinen bei Patienten mit impkantierten Cardioverter-Defibrillator (ICD) einen deutlichen Prädiktor für ventrikuläre Arrhythmien (Tachykardie, Flimmern) mit Indikation des Schocks dazustellen.

Krebs-Inzidenz in Europa 2004 (13.4.05)
In Europa sind im letzten Jahr fast 2,9 Millionen Menschen an Krebs erkrankt, 1,7 Millionen sind infolge der Krebserkrankung verstorben – die zunehmende Lebenserwartung deutet auf eine weitere Steigerung der Inzidenz hin.

Morphin plus Gabapentin effektiv bei neuropathischen Schmerzen (13.4.05)
Die Gabapentin/Morphin-Kombination erzielte in einer kanadischen Studie eine bessere Schmerzreduktion mit jeweils niedrigerer Dosierung als Gabapentin und Morphin alleine. Nebenwirkungen wie Obstipation, Mundtrockenheit und Müdigkeit waren jedoch häufiger.

Negativer Effekt von Stress auf den Verlauf der MS (12.4.05)
Multiple Sklerose-Patienten unter psychologischem Stress entwickeln mehr als doppelt so häufig einen erneuten Schub.

Mediterrane Diät verlängert Überlebenszeit (12.4.05)
Eine mediterrane Diät mit viel Gemüse, Obst und Getreide kann das Leben einer Studie zufolge tatsächlich verlängern.

Tacrolimus/MMF nach HTX sicher und effektiver als vergleichbare Therapievarianten (11.4.05)
Eine Tacrolimus/Mycophenolat Mofetil (MMF)-Kombinationstherapie nach einer Herztransplantation erwies sich in einer vergleichenden Studie als effektiver als Tacrolimus/Sirolimus oder Cyclosporin/MMF.

Rosiglitazon zur Reduktion der koronaren Restenoserate bei Typ 2 Diabetikern (11.4.05)
Eine koreanische Studie beschreibt den präventiven Effekt von Rosiglitazon auf die Restenosierungsrate bei Typ 2 Diabetikern.

Hypertonie bei fettleibigen und adipösen Personen (8.4.05)
Ein internationales Wissenschafterteam verglich die Hypertonie-Prävalenz und den 24 Stunden-Verlauf des Blutdrucks bei ambulanten übergewichtigen Frauen und Männern mit jenem von Normalgewichtigen.

Verlängerung der Überlebenszeit bei Glioblastom-Patienten mit Radiotherapie plus adjuvanter Chemotherapie (8.4.05)
Patienten mit Glioblastom profitieren bereits in der Primärtherapie - zusätzlich zur Strahlentherapie - von einer Behandlung mit Temozolomid.

Die verletzte Person – Trauma und Persönlichkeit (7.4.05)
Internationaler Psychotherapie- und Psychologie-Kongreß in Wien

Infektiöse Enteritis häufig nach intestinalen Transplantationen (7.4.05)
Eine Studie der UCLA beschreibt bei 39 Prozent der Empfänger von intestinalen Transplantaten eine postoperative Enteritis.

Deutliche Reduktion des KS- und NHL-Risikos unter HAART, jedoch nicht anderer Karzinomarten (7.4.05)
Auswertung der Swiss-HIV-Cohort ergaben, dass durch Einnahme einer hochaktiven antiretroviralen Therapie zwar die Inzidenz AIDS-assoziierter Karzinome reduziert werden kann, das Risiko anderer Krebsarten jedoch unverändert bleibt.

Orale Candidiasis als Hinweis auf immunologisches Versagen bei Patienten unter HAART (6.4.05)
Die Diagnose einer oralen Candidiasis scheint bei HIV-Positiven unter hochaktiver antiretroviraler Therapie einen klinischen Marker für ein immunologisches Versagen darzustellen.

Nandrolon zur Steigerung des Körpergewichts und der fettfreien Körpermasse bei HIV-positiven Frauen (6.4.05)
Eine Therapie mit Nandrolon resultiert laut einer in „Archieves of Internal Medicine“ publizierten Studie bei HIV-positiven Frauen in einer Gewichtszunahme und einer Erhöhung der fettfreien Körpermasse (Lean Body Mass [LBM]).

Ingwer effektiv zur Linderung des morgendlichen Brechreizes bei Schwangeren (5.4.05)
Eine Studie in „Obstetrics and Gynecology“ beschreibt für Frauen, die während der Schwangerschaft unter morgendlicher Übelkeit leiden, die Effektivität von Ingwer (Zingiber officinale) zur Linderung der Symptomatik.

Hirnmetastasen häufig bei Lungenkrebs-Patienten (5.4.05)
Bei NSCLC-Patienten (Stadium IIIA), die nach der OP eine entsprechende Chemotherapie und Bestrahlung erhielten, können häufig Hirnmetastasen diagnostiziert werden.

Langzeiteffektivität von Infliximab bei M. Bechterew (4.4.05)
Patienten mit Morbus Bechterew profitieren auch nach zwei Jahren von einer Therapie mit dem TNF-alfa-Blocker Infliximab.

Keine Steigerung des Risikos kardialer Arrhythmien unter atypischen Antipsychotika (4.4.05)
Im Gegensatz zu konventionellen Antipsychotika scheinen atypische Antipsychotika bei Patienten mit bestehenden kardialen Erkrankungen das Risiko einer Hospitalisierung aufgrund ventrikulärer Arrhytmien oder eines Herzstillstands nicht.

Sechs Erkrankungen als Ursache für 73 Prozent der Todesfälle bei Kindern (1.4.05)
Sechs, zum Großteil vermeidbare Erkrankungen, sind laut einem WHO-Bericht für über zwei Drittel der Kindersterberate verantwortlich.

Buchrezension: Fallstricke und Fehlerquellen in der Dermatologie (1.4.05)
Der Grundgedanke dieses Buches ist der pragmatische Umgang mit Komplikationen, also wertfreies Aufzeigen des Abweichens vom "idealen" Verlauf in der Dermatologie.