MEDAUSTRIA NACHRICHTEN 2018

MedAustria News von September 2018

Forscher beschreiben Protein-Komplex, der bei Fehlfunktion Krankheiten auslösen kann (30.9.18)
Ob beim Stoffwechsel, der Blutgerinnung oder im Immunsystem: Überall spielen Proteine als Transportvehikel, Boten- oder Abwehrstoffe eine zentrale Rolle, damit die Abläufe im menschlichen Körper funktionieren. Arbeitet ein Protein außerhalb einer Zelle nicht korrekt, können neurologische Krankheiten die Folge sein.

Alpha1-Antitrypsin-Mangel ist relevant für die Leber- und Lungen-Funktion (29.9.18)
Das Aachener Alpha1-Team um Priv.-Doz. Dr. med. Pavel Strnad, OA in der Klinik für Gastroenterologie, Stoffwechselerkrankungen und Internistische Intensivmedizin an der Uniklinik RWTH Aachen, hat im Fachjournal Gut eine multinationale Studie zur Rolle der heterozygoten Pi*Z-Mutation des Alpha1-Antitrypsins für die Entwicklung einer Leberzirrhose publiziert.

Neue Technik ermöglicht die Bestimmung des biologischen Alters (28.9.18)
Im Laufe des Alterungsprozesses kommt es an der DNA, zu epigenetischen Veränderungen. Diese können als Biomarker für das biologische Alter verwendet werden, welches von dem tatsächlichen kalendarischen Alter abweichen kann. Leider sind die Einflussfaktoren die das biologische Alter beschleunigen bisher weitgehend unbekannt – was damit zusammen hängt, dass dieser Prozess bisher schwer messbar ist.

Neuronale Nervenzellen können 'zählen' (27.9.18)
Wie erkennen wir, ob vor uns drei Äpfel liegen oder vier? ForscherInnen der Uni Bonn und Tübingen konnten zeigen, dass manche Hirnzellen hauptsächlich bei Dreiermengen feuern, andere bei Vierermengen und wieder andere bei anderen Anzahlen.

Duftherapie kann Haarausfall bekämpfen (26.9.18)
Menschliche Haarwurzelzellen besitzen Duftrezeptoren, und deren Aktivierung mit einem sandelholzartigen Duft kann die Lebensdauer von Haaren verlängern. Das fanden Forscher des Monasterium Laboratory in Münster, der University of Manchester und der Ruhr-Universität Bochum in Organkulturexperimenten heraus.

Erfolgreiche Bilanz des 9. Kongress für seltene Erkrankungen in Graz (26.9.18)
In Österreich leben etwa 400.000 Menschen mit einer seltenen Erkrankung. Zum Vergleich: In Deutschland sind es etwa 4 Millionen, in der gesamten EU geht man von 30 Millionen Betroffenen aus. Dazu kommt, dass rund 7.000 Erkrankungen als selten anerkannt sind.

Protein LOXL2 könnte Gallenwegsentzündung verursachen (25.9.18)
Die Primär Sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine seltene Erkrankung der Gallenwege, die durch eine chronisch verlaufende Entzündung gekennzeichnet ist.

6.000 Hämatologie- und Onkologie-Experten tagen in Wien (24.9.18)
Unter dem Vorsitz der Tagungspräsidentin Hildegard Greinix, Klinische Abteilung für Hämatologie der Med Uni Graz, findet vom 28.09. bis zum 02.10.2018 die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Wien statt.

Woche der Gehörlosen: Wenn die Stille immer lauter wird (24.9.18)
Noch bis zum 30. September 2018 macht die Internationale Woche der Gehörlosen auf die Bedeutung der Gebärdensprache aufmerksam. Tatsächlich leben allein in Deutschland rund 80.000 gehörlose und circa 16 Millionen schwerhörige Menschen. Immer mehr von ihnen können dank neuer Technologien und Operationsmethoden mit Cochlea Implantaten ihr Hörvermögen zurückerhalten.

Pflanzenwirkstoff Parthenolid beschleunigt Heilung verletzter Nerven (23.9.18)
Schäden an Nerven heilen sehr langsam oder gar nicht, oft bleiben dauerhafte Lähmungen zurück. Bisher gibt es kein wirksames Medikament, das die Heilung verbessert oder beschleunigt.

Atypisches Virus als Treiber bestimmter Nierenerkrankungen entdeckt (22.9.18)
Eine internationale Forschergruppe, angeführt von Wolfgang Weninger, Leiter der Universitätsklinik für Dermatologie der MedUni Wien, hat ein bisher unbekanntes Virus entdeckt, das als ein „Treiber“ für bestimmte Nierenerkrankungen (interstitielle Nephropathie) wirkt.

Neue Ursache für chronischen Stress im Gehirn identifiziert (21.9.18)
Über das Hirnwasser wird mit einer zehnminütigen Verzögerung nach dem Auftreten von „Gefahr“ derjenige Hirnbereich aktiviert, der auf den Stress reagiert und für das weitere Verhalten verantwortlich ist. Die Ergebnisse können neue Perspektiven für das Verständnis der neuronalen Prozesse beim posttraumatischen Stresssyndrom, bei chronischem Stress und bei Burnout eröffnen.

Kongress von 21.-22.9.in Graz: 400.000 Österreicher leiden an seltenen Erkrankungen (20.9.18)
Auch wenn es der Name vielleicht nicht vermuten lässt, sind seltene Erkrankungen gar nicht so selten und betreffen als Gruppe rund 5 Prozent der ÖsterreicherInnen.

Spezielle Antikörper weisen den Weg zum HIV-Impfstoff (19.9.18)
Rund ein Prozent der HIV infizierten Menschen produzieren Abwehrstoffe, die sich gegen die meisten Virusstämme richten. Diese breit wirkenden Antikörper sind der Schlüssel zu einem wirksamen Impfstoff gegen HIV. Forschende der Universität Zürich und des Universitätsspitals Zürich zeigen nun, dass auch die Gensequenz des HI-Virus entscheidend ist, welche Antikörper gebildet werden

Alzheimer Welttag 21.9.: Amyloid-β-Protein als Hoffnungsträger (18.9.18)
Jahrelang galt das Amyloid-β-Protein als vielversprechendes therapeutisches Ziel bei der Alzheimer Demenz, doch die Studien-Ergebnisse waren lange Zeit sehr enttäuschend. Jetzt könnte das Protein, das gemeinsam mit dem Tau-Protein als wesentlicher Biomarker für die Alzheimer Demenz gilt, ein Comeback erleben.

Umwelteinflüsse wirken auf unsere Intelligenz über bestimmtes Gen (17.9.18)
WissenschaftlerInnen der Charité Berlin haben nachgewiesen, dass sich Änderungen am Bauplan eines bestimmten Gens negativ auf die individuellen Testleistungen auswirken. Demnach haben Umweltfaktoren über sogenannte epigenetische Veränderungen des Erbguts mehr Einfluss auf die Intelligenz als bisher angenommen wurde.

Real-Life-Daten belegen Potenzial von Methotrexat bei schwerer und mittelschwerer Psoriasis (16.9.18)
In der Therapie der Schuppenflechte ist Methotrexat als effektives systemisches First-Line-Therapeutikum etabliert und bewährt. Auch angesichts auf den Markt drängender neuer Wirkstoffe ist und bleibt MTX das weltweit am häufigsten eingesetzte Systemtherapeutikum.

Neue Methode für systematische Suche nach Herzmedikamenten (15.9.18)
Weltweit fahnden Forscher nach Medikamenten, die Herzmuskelzellen nach einem Infarkt einfach nachwachsen lassen. Bislang ließ sich aber nicht zuverlässig nachweisen, ob ein potenzieller Wirkstoff die verbliebenen Herzzellen tatsächlich zur Teilung anregt.

Wirkung von Hustensaft nicht nachweisbar (14.9.18)
Zwar existieren zahlreiche Medikamente gegen Husten, Untersuchungen zu ihrer Wirksamkeit bei subakutem Husten wurden bisher aber nicht systematisch zusammengefasst.

Weltlymphotag am 15.9: CAR-T-Zelltherapien bei Lymphompatienten in Regensburg (13.9.18)
In Europa wurden jüngst die ersten Gentherapien zur Krebsbehandlung zugelassen. Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) wird als eine von wenigen Kliniken in Deutschland eine dieser in Israel, Europa und USA entwickelten CAR-T-Zelltherapien bei Lymphompatienten einsetzen.

CCL17 beeinflusst Signalübertragung im Gehirn (13.9.18)
Der Signalstoff CCL17 lockt Immunzellen dorthin, wo sie gerade gebraucht werden. Ärzte wissen schon lange: Wenn der Spiegel dieser Substanz im Körper hoch ist, deutet dies auf eine allergische Reaktion hin.

MedUni Wien gilt als Pionier und Motor der digitalen Revolution in der Augenheilkunde (12.9.18)
Vor rund sechs Jahren wurde an der MedUni Wien in Kooperation zwischen dem Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik und der Universitätsklinik für Augenheilkunde der MedUni Wien die hochauflösende optische Kohärenztomographie (OCT) entwickelt: Ein bildgebendes Verfahren, das ähnlich dem Ultraschall – allerdings berührungslos – genaue Schichtbilder der Netzhaut zeigt.

Wie Zellen Im Reißverschlussverfahren neue Blutgefässe bilden (11.9.18)
Die Blutgefässbildung beruht auf der Fähigkeit der Gefässzellen, sich zu bewegen und dabei trotzdem fest miteinander verbunden zu bleiben. Dadurch können die Gefässe wachsen und sich verzweigen, ohne dass Blut austritt.

Zwei Hirnregionen haben Schlüsselrolle beim Vergessen (10.9.18)
Was im Gehirn passiert, wenn Menschen willentlich etwas vergessen, hat ein Team der Ruhr-Universität Bochum und des Uniklinikums Gießen und Marburg gemeinsam mit Kollegen aus Bonn, den Niederlanden und Großbritannien erforscht. Sie identifizierten zwei Hirnbereiche - den präfrontalen Kortex und den Hippocampus -, deren Aktivitätsmuster charakteristisch für den Prozess des Vergessens sind.

Probanden gesucht: Kinder psychisch kranker Eltern leiden mit (9.9.18)
Das Risiko für Kinder von Eltern, die psychisch krank sind, selbst psychisch krank zu werden, ist hoch. In der Studie "Compare Family" untersuchen ForscherInnen der Ruhr-Universität Bochum (RUB), ob und wie sich die Behandlung des psychisch kranken Elternteils auch auf die Kinder positiv auswirkt.

Neue Generation von Schmerzmittel hat geringe Nebenwirkungen (8.9.18)
WissenschaftlerInnen der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Zuse-Instituts Berlin haben eine neue Generation von Schmerzmedikamenten entwickelt.

Braune Fettzellen als therapeutisches Ziel beim Abnehmen (7.9.18)
Starkes Übergewicht führt in den meisten Fällen zu Folgeerkrankungen wie Diabetes-mellitus, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs. Eine Prävention zur Gewichtszunahme ist aus daher die beste Möglichkeit, um Übergewicht zu vermeiden.

Buchrezension: 'fit for Life' (7.9.18)
"Fit for Life" möchte helfen, Kraft, Stabilität und Beweglichkeit verbessern. Für alle, die jung und gesund bleiben wollen

Traumatisierte Flüchtlinge unterdrücken Erinnerung (6.9.18)
Krieg, Folter, Naturkatastrophen - emotionale Extremerfahrungen können zu posttraumatischer Belastungsstörung führen. Aber nicht alle Menschen sind gleich empfänglich für die Krankheit.

Wenn Nervenzellen aus dem Gleichgewicht geraten (5.9.18)
HirnforscherInnen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben einen Mechanismus identifiziert, wie zelluläre Transportprozesse den Abbau des Prion-Proteins beschleunigen und dadurch seine Anreichung im Gehirn verhindern.

Körpereigenes Protein als Ansatzpunkt für Parkinson-Therapie (4.9.18)
Das Protein Nurr1 galt lange als vielversprechender Ansatzpunkt bei der Therapie der Parkinson-Krankheit. Bislang war es aber aussichtslos, es als Medikament einzusetzen.

Pflanzlicher Wirkstoff aus China zeigt vielversprechende Ergebnisse bei Gewichtsreduktion (3.9.18)
Mindestens fünf bis zehn Prozent weniger Gewicht im Jahr - das empfiehlt die Leitlinie "Prävention und Therapie der Adipositas" für Menschen mit krankhaftem Übergewicht je nach BMI. Doch trotz zahlreicher Diät- und Lifestyle-Angebote erreichen nur wenige dieses Ziel.

Proteinveränderungen können Krebs prognostizieren (2.9.18)
UZH-Forschende können erstmals die Proteinmodifikationen exakt und für sämtliche Eiweiße einer Gewebeprobe charakterisieren. Die Veränderungen, die eine typische Reaktion auf Stress sind, geben Aufschluss über den Zustand einer Zelle. Gemeinsam mit dem USZ testen sie nun die neue Methode, um Krebs zu diagnostizieren und zu behandeln.

Fontane-Studie: Telemedizin rettet Leben von Herzpatienten (1.9.18)
Die Fontane-Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat erstmals nachgewiesen, dass die telemedizinische Mitbetreuung das Leben von Herzpatienten verlängern kann. Zudem ist die Telemedizin gleichermaßen für Patienten im ländlichen Raum und in Metropolregionen geeignet.