MEDAUSTRIA NACHRICHTEN 2018

MedAustria News von März 2018

Fünf Empfehlungen gegen exzessive Medikamentengabe (31.3.18)
Welche Behandlungen und Untersuchungen nützen den PatientInnen wirklich, welche können sogar schaden? Welche werden zu häufig, welche zu selten eingesetzt? Als erste Fachgesellschaft hat die Österreichische Gesellschaft für Geriatrie im Rahmen des Projekts "Gemeinsam gut entscheiden"fünf Empfehlungen für ältere PatientInnen veröffentlicht, die zu viele Medikamente erhalten.

Schüler bevorzugen einfache Darstellungen (30.3.18)
Im Idealfall bringt eine Abbildung Licht ins Dunkel eines komplizierten Sachverhalts, der im Schulunterricht vermittelt werden soll. Das gilt vor allem für einfache Abbildungen. Sie fördern den Lernerfolg.

Erholung von Rückenmarksverletzungen lässt sich prognostizieren (29.3.18)
Verletzt sich ein Mensch am Rückenmark, führt dies innert kurzer Zeit zu einem fortschreitenden Verlust von Nervengewebe. Dieser betrifft nicht nur die verletzte Stelle, sondern mit der Zeit auch weitere Teile des Rückenmarks und sogar das Gehirn.

Wie das Gehirn Stress beim Lernen kompensieren könnte (28.3.18)
Freund oder Feind, kariert oder gestreift - das Gehirn sortiert die Umwelt ständig in Kategorien. Wie das auch unter Druck gut klappt, haben Forscher der RUB untersucht.

Organ Car System behandelt Lunge außerhalb des Körpers (27.3.18)
Aufgrund der vermehrt auftretenden Antibiotikaresistenzen besteht bei schwerer Lungenentzündungen immer öfter keine alternative Behandlungsmöglichkeit mehr. Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben erstmals mit dem Organ Care System (OCS) erfolgreich eine von antibiotikaresistenten Bakterien verursachte Lungenentzündung außerhalb des Körpers behandelt.

Präziserer Test für Leukämie entwickelt (26.3.18)
Rund 500 Kinder und Jugendliche erkranken in Deutschland jährlich an akuter lymphoblastische Leukämie (ALL). Etwa 80 Prozent von ihnen können mit intensiver Chemotherapie geheilt werden, wobei die individuellen Heilungsaussichten von bestimmten Risikofaktoren abhängen.

Therapieerfahrung beeinflusst künftige Behandlungserfolge (25.3.18)
Erfahrungen, die PatientInnen im Zusammenhang mit früheren Behandlungen gemacht haben, können sich auf künftige Therapien auswirken. Erwartet ein Patient aufgrund zahlreicher guter Vorerfahrungen einen positiven Behandlungsausgang, tritt dieser wahrscheinlicher ein als bei bislang eher gemischten Vorerfahrungen.

Forscher beobachten Details der Schaltung des Ras-Proteins (24.3.18)
Ras-Proteine sind molekulare Schalter, die in unserem Körper entscheiden, ob und wann Zellen sich teilen. Ist ihre Funktion gestört, können sich zum Beispiel Tumore bilden. Weitere Details des An- und Ausschaltens konnte ein Forscherteam um Prof. Dr. Klaus Gerwert vom Lehrstuhl für Biophysik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) dank kombinierter Methoden ermitteln und somit die Hypothese bestätigen, dass der Bindungspartner von Ras im gebundenen Zustand keine Wasserstoffatome an den Phosphaten enthält.

Mit Hausärzten gegen Herzinfarkt vorbeugen (23.3.18)
An einem Herz-Kreislauf-Leiden stirbt fast jeder Zweite in Deutschland. Da die Risikofaktoren Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, erhöhter Cholesterin-Spiegel, Diabetes und Bluthochdruck beeinflussbar sind, kommt Prävention hier eine Schlüsselrolle zu. Aber das Gesamtrisiko wird oft unterschätzt.

Per Erbgut-Schalter Alzheimer aufhalten (22.3.18)
Forscher des Universitätsklinikums Freiburg fanden einen Mechanismus mit dem im Mausmodell Alzheimer-typische Veränderungen reduziert werden konnten. Dafür klären sie die epigenetische Steuerung von Immunzellen des Gehirns.

Deutschland: 'Klinik-Codex' gegen gesundheitsökonomischen Zwang (21.3.18)
In Deutschland lehnen sich die Ärzte respektive ihre Fachorganisationen dagegen auf, dass die Politik sie zunehmend dazu zwingen will, die Behandlungsökonomie vor das Wohl der PatientInnen zu stellen - in Österreich gelebte Realität.

In Europa wird multiresistente TBC unterschiedlich behandelt (20.3.18)
Wissenschaftler zeigen, dass die Versorgung von Patienten mit multiresistenter Tuberkulose in Osteuropa deutlich schlechter ist als in Westeuropa.

Blutarmut: Wenn die Zelle zu wenig Proteinfabriken herstellt (20.3.18)
Jeden Tag bildet der Körper aus den Stammzellen des Knochenmarks Milliarden neuer roter Blutkörperchen. Ist dieser Prozess gestört, kann eine ernsthafte Erkrankung die Folge sein.

Neue Erkenntnisse zur Immunabwehr gegen tödlichen Pilz (19.3.18)
Ein Team aus internationalen Wissenschaftlern wirft mit einer jüngst in "Nature" veröffentlichten Studie neues Licht auf die Immunreaktion unseres Körpers auf einen gefährlichen krankheitserregenden Pilz.

Klassifizierung von Tumoren verbessert (18.3.18)
WissenschaftlerInnen haben die Klassifikation von Tumoren des zentralen Nervensystems (ZNS) entscheidend verbessert: Mediziner können jetzt Tumoren des ZNS präziser bestimmten Risikogruppen zuordnen und sich auf dieser Basis für eine optimierte Therapie entscheiden.

Gewaltspiele bei Erwachsenen nicht agressionssteigernd (17.3.18)
WissenschaftlerInnen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in einer Studie herausgefunden, dass das Spielen von Gewaltspielen am Computer das Aggressionsverhalten der Spieler nicht nachhaltig oder langfristig beeinflusst.

Innere Uhr gibt den Kraftwerken der Zellen den Rhythmus vor (16.3.18)
Der Energiestoffwechsel innerhalb von Zellen folgt dem Rhythmus der inneren Uhr. Wie das genau funktioniert, zeigt eine Studie der Universität Basel, die erstmals die Wechselbeziehung zwischen dem zirkadianischen Rhythmus und dem mitochondrialen Netzwerk beleuchtet.

Österreicher schlafen kürzer und schlechter (15.3.18)
Die Österreicher schlafen im Schnitt sieben bis acht Stunden. Allerdings leidet knapp die Hälfte an nicht erholsamen Schlaf. Das ergab eine Studie der MedUni Wien zu den heimischen Schlafgewohnheiten. Bemerkenswert: Mehr Menschen halten tagsüber ein Nickerchen als noch vor zehn Jahren.

Chlorbleiche ist die Hauptzutat im Giftcocktail gegen Bakterien (15.3.18)
Die Vernichtung von Bakterien durch Immunzellen ist ein Werk von Sekunden. Die Bakterien werden mit einem Giftcocktail überschüttet, der unter anderem Chlorbleiche enthält. Das führt innerhalb von Sekunden zur Oxidation der Proteine in der Bakterienzelle und somit zum Tod des Bakteriums.

Geschädigte Neuronentypen verursachen Alzheimer (14.3.18)
Wenn der Geruchssinn schwindet, kann dies eine Erkrankung wie Alzheimer oder Parkinson ankündigen. Jedoch anders als bislang vermutet, spielen beim Verlust des Geruchssinns mit zunehmendem Alter nicht generelle Degenerationen im Nervensystem die tragende Rolle, sondern entscheidend sind lediglich einzelne Nervenzellen oder Klassen von Nerven.

Ängste schützen bei Herzattacke (13.3.18)
Angst schützt den Menschen vor Gefahren. Ein Team der Technischen Universität München (TUM) und des Helmholtz Zentrums München hat herausgefunden, dass das sogar für eine krankhaft verstärkte Angst gilt. Patientinnen, die allgemein unter starken Ängsten leiden, nehmen Symptome eines Herzinfarkts früher ernst und lassen sich schneller behandeln. Das verbessert ihre Überlebenschance.

Apalutamide als Therapeutikum bei Prostatakrebs (12.3.18)
Ein neuer Wirkstoff zur Behandlung von Prostatakrebs verlängert das Überleben um über zwei Jahre. Das sind die Ergebnisse der internationalen SPARTAN-Studie unter maßgeblicher Beteiligung der MedUni Wien, die jetzt im renommierten "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurden.

Neuer Professor und neue Professorin an der Universität Basel bestellt (11.3.18)
Der Universitätsrat der Uni Basel hat Prof. Dr. Markus Kalberer zum Professor für Atmospheric Sciences und Prof. Dr. Melpomeni Fani zur Klinischen Professorin für Radiopharmazeutische Chemie gewählt.

Ausstellung im Josephinum: Die Wiener Medizinische Fakultät (10.3.18)
Aus Anlass des 80-jährigen Jahrestages des Endes der Eigenstaatlichkeit Österreichs ("Anschluss") und der nationalsozialistischen Machtübernahme mit ihren Folgen zeigt das Josephinum, Sammlungen der MedUni Wien, erstmals in einer umfassenden Ausstellung die Auswirkungen auf die Wiener Medizinische Fakultät. Die Ausstellung wird im Rahmen des internationalen Symposiums "Anschluss“ im März 1938: Nachwirkungen auf Medizin und Gesellschaft" eröffnet.

Kontinuierliche Qualitätskontrolle der Zika-Virus-Diagnostik vonnöten (9.3.18)
Brasilien ist weltweit am härtesten vom aktuellen Zika-Virus-Ausbruch betroffen. Fast alle Fälle einer Zika-Virus-assoziierten Fehlbildung von Neugeborenen wurden aus diesem Land berichtet. DZIF-Wissenschaftler an der Charité – Universitätsmedizin Berlin konnten zeigen, dass die molekularen Nachweisverfahren für das Zika-Virus in Brasilien nicht immer verlässlich sind. Über zwei Drittel aller Labore wiesen falsch-positive oder falsch-negative Ergebnisse auf.

Interleukin-1β kann Pleuraerguss auslösen (8.3.18)
Vor allem Lungenkrebspatienten leiden an malignem Pleuraerguss, bei dem sich Flüssigkeit zwischen Lungen- und Rippenfell ansammelt. ForscherInnen am Helmholtz Zentrum München, Partner im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL), hatten vergangenes Jahr einen neuen Mechanismus entdeckt, der beschreibt wie es dazu kommt. Die aktuelle Arbeit in ‚Nature Communications‘ verfeinert das mechanistische Bild weiter.

Selbst-Akupressur senkt Regelschmerzen um mehr als 50 Prozent (7.3.18)
ALassen sich Regelschmerzen mit Akupressur nachhaltig reduzieren? Ist die Selbsthilfe per Smartphone-App für junge Frauen besonders attraktiv? Diese Fragen haben Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin in einer aktuellen Studie untersucht. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin American Journal of Obstetrics and Gynecology* veröffentlicht.

Fruchtbar bleiben trotz Chemotherapie (6.3.18)
Eine der größten Beeinträchtigungen der Lebensqualität nach überstandener Chemotherapie ist die Unfruchtbarkeit bei Frauen. ForscherInnen der Goethe-Universität und der Universität Tor Vergata in Rom ist es nun gelungen, den Mechanismus für die Unfruchtbarkeit durch Chemotherapie bei Frauen zu entschlüsseln.

Schutzprogramm gegen Malignes Melanom (5.3.18)
Ein internationales Forschungsteam hat dem schwarzen Hautkrebs Einhalt geboten, indem es ein Schutzprogramm in den Tumorzellen reaktivierte und so das Zellwachstum stoppte. Mit chemischen Wirkstoffen blockierte das Team Enzyme, die epigenetische Markierungen auf dem Erbgut ausradieren.

Wie das Gehirn Prognosen trifft (4.3.18)
Die Goethe-Universität hat ein weiteres EU-gefördertes Forschungsprojekt in ihren Reihen: Mit der Berufung von Yee Lee Shing auf die Professur für Entwicklungspsychologie ist auch ihr Forschungsvorhaben PIVOTAL nach Frankfurt gekommen. Prof. Shing erforscht, auf welchen Grundlagen das Gehirn Voraussagen trifft.

Erholung und Arbeit am Wochenende lassen sich vereinbaren (3.3.18)
Arbeit in der Freizeit kann unter bestimmten Umständen förderlich für die Erholung sein. Das hat ein Psychologenteam in einer dreimonatigen Tagebuchstudie herausgefunden. Die ForscherInnen untersuchten, wie sich die Beschäftigung mit unerledigten Aufgaben am Wochenende auf die Erholung von der Arbeit auswirkt. Die Ergebnisse wurden im "International Journal of Environmental Research and Public Health" veröffentlicht.

Die Kerze in der Leber (2.3.18)
"Die Kerze in der Leber", Erinnerungen eines Chirurgen ist ein Buch, welches das Berufsleben des Autors Dr. Friedrich Anton Weiser von der heiteren oder zumindest unfreiwillig komischen Seite beleuchtet.

Die Neurobiologie des Sterbens (1.3.18)
Das menschliche Hirn reagiert sehr empfindlich auf Sauerstoffmangel. In der Regel kommt es innerhalb von etwa zehn Minuten zu umfangreichen unwiderruflichen Schäden, wenn der Blutkreislauf bei einem Herzstillstand vollständig zum Erliegen kommt.